19. März 2024

Aschelberg 7, Gmainhofmühle

Die Gmainhofmühle am Weitenbach liegt in der Katastralgemeinde Aschelberg im Bezirk Melk.

Diese Mühle, bis 1880 „In der Gmain“ genannt, zählte zum Amt Aschelberg in den Grundbüchern der Herrschaft Pöggstall, in den Kirchenbüchern der Pfarre Martinsberg zum Ort Thumling zwischen 1784 bis 1817.

In den Kirchenbüchern der Pfarre Martinsberg variieren die Angaben zum Wohnort:
Dorf Thumling, Gmainhof Nr. 18
Gmainmühle, zu Thumling Nr. 18
Gmainhof, zu Aschelberg Nr. 7
Gmainmühle, Annagschmais Nr. 7
Gmainmühle zu Aschelberg Nr. 7
Annagschmais Nr. 7
Aschelberg, Gmainhof Nr. 7
Aschelberg, Gmainmühle Nr. 7

Quelle: AB: C-0185-Bd1, Heinrich Weigl
Historisches Ortsnamenbuch von Niederösterreich.Band 1: A-B(P): U, W, Z; 1964; S 74

Die Gmainhofmühle war ein Bauernhoff im Amt Aschelberg, in der Theresianischen Fassion von 1751 wurde das Haus, die dazugehörigen Äcker und Wiesen, ein Graß-Stadl beÿm Haus (Heustadl), die Vieh-Halt, sowie die Hauß-Mühle zu Vermahlung der aigenen Notturft*) mit 1 Gang auf einen Wert von 238 Gulden geschätzt, Haus-Gewerb „ein Bauer“ (Hft. St: Martinsberg, Grundbuch Fol. 298, Am Gmaïnhoff, Aschelberger Ambts, Joseph Hoffer, Fol. 446-447).

*) Notdurft: was für das Leben benötigt wird, von den allgemeinen Lebensbedingungen über den Lebensunterhalt, das zum Erwerbsleben Nötige bis hin zu Kleidung und Nahrungsmitteln (aus: Deutsches Rechtswörterbuch)

Im 1. Taufbuch der Pfarre Pöggstall fand ich die Gmainhofmühle, damals „In der Gmain“, am 30. Oktober 1628 erstmals erwähnt, bei der Taufe von Catharina, Par: Mathias Felner in der gmain Cathar(ina): ux:

Quelle: Taufbuch Pöggstall 01/01, 1628-1642, fol. 5

In der Gmain

Von einen Bauernhoff mit
15 Tagwk ackher, Vnd 23 Tagwk

wisen auch 5 Tagwk Holz sambt
1/2 Tagwk Kraut Vnd Lueder
gartl*): dient jahrl. Michaelis 12 Kreuzer 2 Pfennige
Käß geld 1 Kreuzer

Wacht geld 5 Kreuzer
zum Fasching 1 Henn oder in geld 10 Kreuzer
Landsteür 3 Gulden
(in Summe) 3 Gulden 28 Kreuzer 2 Pfennige

*) Luedergartl oder auch Lustgarten diente der Erholung

Quelle: KG Krems 085/02, 1741–1762, Grundbuch Hft. Gutenbrunn, Fol. 299

Grundbesitzer im Überblick:
…. – 1655Fellner Matthias Catharina uxor.  [lutherisch, Matthias neubekehrt]
1655 – 1663Fellner Matthias (Witwer) und Veronica, geb. Baumgartner  [lutherisch, Neubekehrte]
1663 – 1671Schuester Simon Barbara vx.
1672Schuester Barbara, Wittib (durch Inventur, 11. November 1671)
1672 – 1688Schuester Michael und Elisabeth, geb. Fellnhofer (durch Kauf, 07. Jänner 1672)
1688 – 1703Schuester Michael (Witwer) und Rosina, geb. Süss (durch Heirat, 25. Juli 1688)
1703 – 1734Weinhardt Hannß und Rosina, verw. Schuster (durch Heirat, 31. Juli 1703)
1734 – 1759Hoffer Joseph und Catharina, geb. Weinhart (durch Übernahme, 1734)
1759 – 1760Hoffer Catharina, Witwe (durch Inventur, 15. Feburar 1759)
1760 – 1776Puechschacher Philipp und Magdalena, verw. Knoll (durch Kauf, 18. Juni 1760)
1777 – 1791Puechschacher Philipp (Witwer) und Maria Anna, verw. Berger (durch Inventur und Heirat, 1777)
1791 – 1816Simoner Joseph und Maria Anna, verw. Puchschacher (durch Heirat, 07. März 1791)
1816 – 1834Simoner Ignatz und Maria Anna, geb. Gundacker (durch Kauf, 15. Juni 1816)
1834 – 1851Puschacher Johann und Maria Anna, geb. Zellhofer (durch Kauf, 10. Jänner 1834)
1851 – 1885Mistelbauer Leopold und Josefa, geb. Puschacher (durch Kauf, 18. Oktober 1851)
1885 – 1908Mistelbauer Johann und Anna Maria, geb. Schrammel (durch Kauf, 05. November 1885)
1908 – 1910Mistelbauer Johann, Witwer (durch Einantwortung, 30. Jänner 1908)
1910 – 1912 Mistelbauer Josef, l. St. (durch Einantwortung, 12. Jänner 1910)
1912 – 1955 Mistelbauer Josef und Aloisia, geb. Tiefenböck (durch Heirat, 19. Oktober 1911)
1955 – 1978 Mistelbauer Franz und Maria (durch Übergabe, 09. November 1954)
1978 – 1996 Mistelbauer Maria, Witwe (durch Einantwortung, 21. Juni 1978)
Quellen NÖLA, BG Melk und bev.gv.at:
KG Krems 173/013, 1628 – 1683, Grundbuch HS Pöggstall, Fol. 333
KG Krems 173/014, 1681 – 1711, Grundbuch HS Pöggstall, Fol. 337
KG Krems 085/01, 1710–1740, Grundbuch HS Gutenbrunn, Fol. 186v; altes GB 337 „In der Gmain“
KG Krems 085/02, 1741–1762, Grundbuch HS Gutenbrunn, Fol. 299 „In der Gmain“
KG Krems 085/03, 1763–1806, Grundbuch HS Gutenbrunn, Fol. 163v; altes GB 299 „In der Gmain“
BG Pöggstall 20/3, Grundbuch HS Gutenbrunn, 1807–1880, Fol. 322; EZ 60, Nr. 18 (alt), Nr. 7 (neu); altes GB Fol. 163v „In der Gmain“
BG Melk, Grundbuch Aschelberg, 1886 – 1985, fol. 60/166; EZ 60; KG Aschelberg, GB Pöggstall, Haus Nr. 7 in Annagschmais
Erbhof, eingetragen in die Erbhöferolle von Aschelberg Bl. 10; Bauparzellen 32 und 34
BG Melk, Auszug aus dem Hauptbuch, KG Aschelberg, EZ 60 Gmainhofmühle 7 (17.03.2021)
Anm.: Namensschreibweisen lt. Grundbücher, Familienname der Ehefrau kursiv, da nicht angeführt
Fellner Matthias und Catharina

Matthias und Catharina Fellner finden sich als erste Besitzer im Grundbuch 1628 – 1683, sie dienten vom behausten guett in der gmain der Grundherrschaft mit 2 Gulden 14 Kreuzer. Beide waren von Lutherischem Glauben.

Kinder:
1. Barbara * ?, Abwanderung nach Vestenberg (Franken) um 1653 [1]
I. oo Martinsberg 15.02.1637 mit Georg Hofer von Dörfles (Pfarre Laimbach); + vor 1641
II. oo Martinsberg 20.04.1641 mit Georg Wurzer von Dietsam [1]
2. Gertraud * ?, Abwanderung nach Rothenburg o.d. Tauber um 1656 [1]
oo Martinsberg 20.11.1639 mit Michael Schneeberger von Gmaining (Pfarre Laimbach)
3. Catharina * 30.10.1628, + 16.02.1629
4. Johannes * 08.06.1633, + vor 1669

Catharina Fellner starb vor 1652, der neubekehrte Wittiber aus der Gmain Matthias Fellner heiratete am 23. November 1655

Fellner Matthias, verw. und Veronica geb. Baumgartner

Veronica Baumgartner von Hasling (Pfarre Weiten) – auch sie war von Lutherischem Glauben und wurde neubekehrt – in der Pfarre Pöggstall/St. Anna, sie wurde nicht in das Grundbuch eingetragen.

Kind:
Rosina * 06.03.1657, + 24.05.1659

Matthias Fellner findet man auch im Mühlenbuch Viertel ober dem Manhartsberg/VOMB: [2]

Sinzendorf ihrer Graf Hans Joachimwegen Pockhstall (Pöggstall)
1 Sagmezen (Metzen) Matthias Felner in der Gemein … 1 Gang


Matthias Fellner starb 90 jährig am 03. April 1669 als Inwohner in der Gmain. In seinem Inventurvertrag vom 29. Mai 1669 wurde niedergeschrieben, dass die hinterlassene Witwe Veronica Fellner sein Vermögen erhält, da – wie er in seinem Testament festgehalten hatte, die Kinder, die ins Reich emigriert waren (Exulanten nach Franken!), bereits ihren Teil erhalten hatten. [3]

Kurze Zeit nach Matthias starb die verwitwete Veronica Fellner, ihr Vermögen wurde laut ihrer Inventur vom 03. Juli 1669 unter ihren Geschwistern aufgeteilt. [4]

Schuester Simon und Barbara

Simon und Barbara Schuester (Schuster), meine 8-fachen Urgroßeltern,  hatten die Gmainhofmühle um 1663 übernommen, ein Kaufprotokoll fehlt! Die beiden waren von 1654 bis 1663 Besitzer vom Reithof und 1670-1671/1672 Besitzer der Pulvermühle.

Kind:
Maria * 29.11.1663, + 17.03.1664

Nach Simons Tod am 23. Jänner 1671 erhielt seine Witwe Barbara Schuster neben der Pulvermühle auch die Gmainhofmühle durch Inventur am 11. November 1671. [5]

Schuester Barbara, Wittib

Die Witwe Barbara Schuster in der Gmain verkaufte ihre Behausung sambt der Saag und Müll am 07. Jänner 1672 an ihren ledigen Sohn

Schuester Michael und Elisabeth geb. Fellnhofer

Michael Schuester (Schuster) um 150 Gulden. Seine Mutter Barbara behielt lebenslang ihr Kleinstüberl, in welchem der Mathias Felner und sein Weib seel(ig) die Herberg gehabt. [6] Barbara Schuster starb am 27. Februar 1684.

Michael Schuster, geboren um 1648, heiratete am 07. Februar 1672 Elisabeth Fellnhofer von Annagschmais in der Pfarre Martinsberg.

Kinder:
1. Thomas * 19.12.1673
2. Susanna * 29.04.1675, oo Martinsberg 09.01.1695 mit Martin Hackl
3. Joseph * um 1678, oo Martinsberg 20.05.1703 mit Anna Mistelbauer von Walpersdorf
4. Michael * um 1682, oo Martinsberg 11.05.1700 mit Sabina Plesberger
5. Sebastian * 13.01.1683, + 03.02.1683
6. Elisabeth * 13.01.1683, + vor 1688
7. Johannes * 03.12.1685

Elisabeth Schuster starb im Sommer 1688, in ihrer Inventur vom 08. Juli 1688 wurde die Verteilung ihres Vermögens von 133 Gulden 58 Kreuzer auf ihre 5 Kinder Thomas beÿ 14 Jahr, Susanna beÿ 12 Jahr , Josef beÿ 10 Jahr , Michael beÿ 6 Jahr und Johannes beÿ 2 Jahr mit je 26 Gulden 23 Kreuzer 1 Pfennig vermerkt. [7]
Der Gmainbauer und Witwer Michael Schuster heiratete

Schuester Michael, verw. und Rosina geb. Süss

Rosina Süss von Edelsreith (Pfarre Münichreith/Ostrong) am 25. Juli 1688 in der Pfarre Martinsberg.

Kinder:
1. Elisabeth * 19.10.1689, + 27.12.1689
2. Sebastian * 27.12.1690, + 26.02.1691
3. Elisabeth * ?, oo Martinsberg 10.05.1713 mit Witwer Zacharias Liedl von Oed
4. Maria Magdalena * 28.05.1692, + 28.10.1735 Oberthumling 1 (Besitzerin durch Heirat)
I. oo Martinsberg 20.08.1714 mit Stephan Winckler von Oberthumling 1; + 30.08.1718
II. oo Martinsberg 15.11.1718 mit Johann Leopoldinger von Wögerin (Pf. Laimbach)
5. Leopold * 18.08.1694, + 03.01.1753 Lindenhof (Besitzer durch Heirat)
I. oo Martinsberg 05.05.1725 mit Witwe Susanna Leitner geb. Weinhart vom Lindenhof; + 31.03.1729
II. oo Martinsberg 03.07.1729 mit Sara Kloimwieder von Pöggstall
6. Clara * 28.02.1697, oo Martinsberg 09.11.1723 mit Michael Fux von Roggenreith
7. Ferdinand * 28.05.1699, oo Martinsberg 09.07.1724 mit Susanna Raifberger von Sading
8. Catharina * 30.10.1701, + 02.06.1703

Michael Schuster starb 60 jährig am 15. Mai 1703 in der Gmain, in seiner Inventur vom 21. Juni 1703 wurde die Behausung und Saag mit 300 Gulden taxiert, das Nettobermögen betrug 455 Gulden 45 Kreuzer. [8]
Die Witwe Rosina Schuster heiratete

Weinhardt Hannß und Rosina verw. Schuster

Hannß (Johannes) Weinhardt (Weinhart), geboren am 14. Dezember 1676 am Reithof, am 31. Juli 1703 in der Pfarre Martinsberg.

Kind:
Catharina * 15.11.1705, + 03.01.1769 <nächste Besitzerin>

Christoph Weinhart, sein Vater und ehemaliger Besitzer des Reithofs, starb hier 85 jährig am 13. Mai 1722.

Rosina Weinhart starb im Alter von 64 Jahren am 04. April 1733, in ihrer Inventur vom 09. April 1733 wurde das Haus sambt der dabeÿ befindlichen Mühl und dazugehöriger Grundstücke wurden auf 280 Gulden geschätzt, ihr Nettovermögen betrug 1.069 Gulden. [9] Johannes Weinhart starb 73 jährig am 24. Juli 1746.

Im Jahr 1734 übernahmen der Schwiegersohn und die Tochter

Hoffer Joseph und Catharina geb. Weinhart

Joseph und Catharina Hoffer (Hofer) den Gmainhof, Kaufprotokolle fehlen aus dieser Zeit im NÖLA!

Bereits im Jahr 1727 hatte Joseph Hofer den Reithof gekauft, er und Catharina Weinhart heirateten am 25. Mai 1727 in der Pfarre Martinsberg.
Mit dem Besitz des Gmainhofs und Reithofs waren die beiden wohl die reichste Bauernfamilie ihrer Zeit in Thumling! Lebensmittelpunkt war der Gmainhof.

Kinder:
1. Maria Anna * 03.03.1735, oo Martinsberg 23.06.1754 mit Martin Steiner von Schafberg (Pfarre Grafenschlag)
2. Maria Rosalia * 22.07.1738, + 22.12.1740
3. Franziska * 30.01.1741, + 19.06.1742
4. Johannes * 12.05.1743, + 06.07.1743
5. Thomas */+ 21.12.1744 (Frauentaufe)
6. Philipp * 29.01.1746, + 28.02.1746

Josef Hofer starb 54 jährig am 16. Jänner 1759 in der Gmain, in seiner Inventur vom 15. Februar 1759 wurde der Reithof auf 180 Gulden geschätzt, der Gmainhof auf 280 Gulden, sein Nettovermögen betrug 2.085 Gulden und 59 Kreuzer, seine drei verheirateten Töchter erhielten je 220 Gulden 39 Kreuzer. [10]

Hoffer Catharina, Witwe

Seine Witwe Catharina Hofer erbte die Gmain. Sie starb als Ausnehmerin mit 65 Jahren am 03. Jänner 1769 in der Gmain.
Bereits am 18. Juni 1760 verkaufte sie an

Puechschacher Philipp und Magdalena verw. Knoll, später Maria Anna verw. Perger

Philipp und Magdalena Puechschacher (Puchschacher) um 300 Gulden laut Grundbuch 1741–1762, ein Kaufprotokoll fehlt.
Philipp Puchschacher, ein Leinweber von Annagschmais heiratete die Witwe Magdalena Knoll von Aschelberg am 14.Februar 1746 in der Pfarre Pöggstall/St. Anna.

Kinder:
1. Joseph * 21.01.1748 Aschelberg, + 04.09.1749 Aschelberg
2. Joseph * 28.01.1752 Aschelberg, oo in Ungarn lt. [12]
3. Maria Anna * 12.04.1758 Aschelberg, oo Martinsberg 02.07.1778 mit Johann Krauß von Armschlag (Pfarre Sallingberg)

Magdalena Puchschachner starb mit 59 Jahren am 16. Juli 1776 in der Gmain. In ihrer Inventur vom 16. Juni 1777 wurde der sogenante Gmainhof und die Saag auf 360 Gulden geschätzt [11], ihr Nettovermögen betrug 1.604 Gulden 53 Kreuzer 2 Pfennige.

Der Witwer Philipp Puchschacher am Gmainhof heiratete die Witwe Maria Anna Perger vom hftl. Meierhof in Aschelberg, eine geborene Schindler von Neuhof (Pfarre Ottenschlag), am 15. Juli 1777 in der Pfarre Pöggstall. Maria Anna Puchschacher wurde in das Grundbuch eingetragen.

Kinder:
1. Johannes * 04.04.1779, oo Martinsberg 11.01.1808 mit Theresia Plesberger von Walpersdorf
2. Philipp * 16.02.1782, oo Martinsberg 09.04.1799 mit Katharina Bock von Walpersdorf
3. Magdalena * 07.04.1785, oo Martinsberg 24.05.1814 mit Leopold Reindl von Merkendorf (Pfarre Loosdorf/Melk)
4. Theresia * 01.05.1788, + 12.08.1794
5. Michael * 26.08.1791, oo um 1828 mit Anna Maria Gundacker von Elsenreith (Pfarre Kottes)

Philipp Puchschacher starb 65 jährig an Abzehrung am 31. Jänner 1791 am Gmainhoff Nr. 18, in seiner Inventur vom 14. Februar 1791 wurde ein Nettovermögen von 1.813 Gulden festgehalten. [12]
Die Witwe Maria Anna Puchschacher heiratete

Simoner Joseph und Maria Anna verw. Puchschacher

Joseph Simoner von der Wagmühle (Hft. Weissenberg) am 07. März 1791 in der Pfarre Martinsberg, die Braut brachte ihr gesamtes Vermögen in die Ehe, der Bräutigam 450 Gulden. [13]

Kinder:
1. Ignaz * 04.07.1795, + ? <nächster Besitzer>
2. Anton * um 1800, * 04.01.1803

Maria Anna Simoner starb 86 jährig am 13. Mai 1832 an Auszehrung, der Witwer Joseph Simoner heiratete am 07. August 1832 die Witwe Anna Maria Gruber von Poggschlag.
Anna Maria Simoner starb am 21. November 1847, Joseph Simoner als Witwer und Auszügler im Alter von 93 Jahren am 22. Juni 1848 an Altersschwäche.

Joseph und Maria Anna Simoner verkauften bereits am 15. Juni 1816 an den Sohn und dessen Ehefrau

Simoner Ignatz und Maria Anna geb. Gundacker

Ignatz (Ignaz) und Maria Anna Simoner um 1.400 Gulden. [14]
Ignaz Simoner, geboren am 04. Juli 1795, heiratete Maria Anna Gundacker, eine Bauerntochter von Elsenreith (Pfarre Kottes), am 13. Mai 1816 in der Pfarre Martinsberg.

Kinder:
1. Johann * 14.04.1818
2. Ignaz * 08.07.1821, + 21.07.1821
3. Anna * 24.03.1825
4. Karl * 06.11.1827
5. Johanna * 25.02.1830
6. Alois * 06.05.1833

Die Eheleute Ignaz und Maria Anna Simoner schlossen am 10. Jänner 1834 mit dem Sohn seines Halbbruders und dessen Ehefrau

Franziszeischer Kataster 1823, VOMB, 26 Aschelberg, Gmainhof

Parzellennr.: 32, 33, 34, 35 Familienname, Vorname: Simoner Ignaz, Beruf: Müller, Hausnr.: 18

Quelle: NÖLA, Franziszeischer Kataster, Mappen, FK Mappen OM 26
Puschacher Johann und Maria Anna geb. Zellhofer

Johann und Maria Anna Puschacher einen Kaufvertrag, der Kaufpreis betrug insgesamt 2.680 Gulden. [15]

Johann Puschacher, geboren am 18. April 1802 in Walpersdorf, heiratete Maria Anna Zellhofer von Martinsberg am 08. November 1824 in der Pfarre Martinsberg.

Kinder:
1. Josefa * 20.02.1829 Martinsberg, + 08.12.1895 <nächste Besitzerin>
2. Anton * 23.12.1834, + 12.02.1836
3. Theresia * 09.10.1836, + 07.01.1842
4. Thekla * 16.09.1840

Am 18. Oktober 1851 schlossen die beiden einen Kaufvertrag mit dem Schwiegersohn und der Tochter

Mistelbauer Leopold und Josefa geb. Puschacher

Leopold und Josefa Mistelbauer, der Verkaufspreis betrug 2.000 Gulden [16], das Eigentum wurde beiden je zur Hälfte am 10. Jänner 1852 einverleibt. [17]
Leopold Mistelbauer, geboren am 03. September 1821 in Grub (Pfarre Pöggstall), heiratete Josefa Puschacher am 04. Februar 1849 in der Pfarre Martinsberg.

Kinder:
1. Maria Anna * 23.07.1850, oo Martinsberg 06.05.1879 mit Franz Schuster von Poggschlag Nr. 12
2. Amalia * 26.05.1852, oo Martinsberg 04.06.1878 mit Josef Mörth von Weixelberg
3. Josef * 10.09.1854
4. Leopold * 10.09.1854, + 22.05.1855
5. Leopold * 09.08.1856, oo Heiligenblut 24.01.1882 mit Maria Gerstl von Braunegg
6. Johann * 18.12.1859, + 16.06.1909 <nächster Besitzer>
7. Maria * 07.09.1862
7.1. Johann * 11.06.1880
8. Magdalena * 04.07.1865, oo Martinsberg 03.07.1888 mit Johann Mayer von Walpersdorf

Leopold Mistelbauer starb 65 jährig am 07. März 1887 an Typhus und einer Lungenentzündung, Josefa Mistelbauer im 67. Lebensjahr an einem organischen Herzfehler am 08. Dezember 1895.
Die beiden verkauften bereits am 05. November 1885 an den Sohn und dessen Braut

Mistelbauer Johann und Anna Maria geb. Schrammel

Johann und Anna Maria Mistelbauer, den beiden wurde aufgrund des Trauungsscheines vom 27. November 1885 das Eigentum je zur Hälfte am 07. Dezember 1885 einverleibt. [18]
Johann Mistelbauer, geboren am 18. Dezember 1859, heiratete Anna Maria Schrammel, eine Bauerntochter von Reitern (Pfarre Laimbach), am 24. November 1885 in der Pfarre Martinsberg.

Kinder:
1. Josef * 05.02.1886, + 1958 <nächster Besitzer>
2. Josefa * 25.02.1888, + 04.06.1888
3. Maria * 01.05.1889, oo Sallingberg 25.02.1919 mit Josef Tiefenböck von Lugendorf
4. Theresia * 01.08.1891, + 19.02.1950
oo Martinsberg 26.11.1918 mit Johann Kern von Aschelberg Nr. 11
4.1. Karl * 15.07.1914, + 02.09.1914
4.2. Theresia * 15.10.1918, + 19.11.2002 Lilienfeld (legalisiert)
5. Josefa * 22.09.1892, oo Sallingberg 09.05.1926 mit Josef Zeilinger von Eck Nr. 2
6. Johann * 17.12.1893, + 28.02.1972 Lengenfeld; oo Lengenfeld 31.01.1939 mit ?
7. Franziska * 04.02.1902, + 21.04.1957 Waidhofen a.d. Ybbs; oo Pöggstall 20.10.1938 mit ?

Maria Mistelbauer starb 39 jährig am 25. Oktober 1907 im Krankenhaus.

Quelle: St. Pöltner Bote, 31. Oktober 1907

Mistelbauer Johann, Witwer

Dem Witwer Johann Mistelbauer wurde aufgrund der Einantwortung vom 30. Jänner 1908 das alleinige Eigentumsrecht am 27. Juni 1908 einverleibt. [19]

Der verwitwete Johann Mistelbauer, Wirtschaftsbesitzer in der Gmainmühle, Annagschmais Nr. 7, starb im Alter von 50 Jahren an einer Lungenentzündung und Erschöpfung am 16. Juni 1909.
Nach seinem Tod wurde seinem Sohn

Mistelbauer Josef, l.St.

Josef Mistelbauer, geboren am 05. Februar 1886, aufgrund der Einantwortung vom 12. Jänner 1910 das Eigentumsrecht an der Gmainhofmühle am 16. März 1910 einverleibt. [20]
Josef Mistelbauer heiratete

Mistelbauer Josef und Aloisia geb. Tiefenböck

Aloisia Tiefenböck, eine Bauerntochter von Haselberg (Pfarre Traunstein), am 08. November 1910 in der Pfarre Martinsberg.
Aloisia Mistelbauer erhielt aufgrund des Ehevertrages vom 19. Oktober 1911 die Hälfte des Eigentums am 12. Februar 1912 einverleibt. [21]

Kinder:
1. Maria * 26.08.1911, + 10.10.1911
2. Josef * 12.09.1912, + 24.12.1958 Gmainhofmühle
3. Hedwig * 19.09.1913, oo Maria Taferl 22.02.1949 mit Johann Kernstock
4. Friederika * 21.01.1918, + 08.12.1979
oo Martinsberg 01.10.1951 mit Karl Fürst von Hundsbach
5. Rudolf * 14.09.1919, + 07.06.1993 Krankenhaus Amstetten
oo Maria Taferl 10.02.1953 mit Anna Stark
6. Aloisia * 1922
7. Franz * 1926, + 1978 <nächster Besitzer>

Josef Mistelbauer starb im Jahr 1958, Aloisia Mistelbauer im Jahr 1960.
Bereits am 09. November 1955 übergaben die beiden an den Sohn und dessen Frau

Mistelbauer Franz und Maria

Franz und Maria Mistelbauer, das Eigentumsrecht wurde den beiden je zur Hälfte am 13. Mai 1955 einverleibt. [22]
Franz Mistelbauer starb 1978, und

Mistelbauer Maria, Witwe

seine Witwe Maria Mistelbauer erhielt aufgrund der Einantwortung vom 21. Juni 1978 das alleinige Eigentum am 23. November 1978 einverleibt. [23]

Meine familiengeschichtliche Verbindung

Simon und Barbara Schuster, meine 8-fachen Urgroßeltern, waren von 1663 bis 1671 Besitzer der Gmainhofmühle, sowie der Pulvermühle von 1670-1672 und des Reithofs von 1654-1663, offensichtlich sehr wohlhabend.

Gmainhofmühle: Kauf und Trauungen innerhalb von THUMLING
  1. Schuster Simon und Barbara (Reithof), um 1663
  2. Weinhart Johannes (Reithof) und Schuster Rosina (Witwe), 31.07.1703
  3. Schuster Maria Magdalena und Winckler Stephan (Oberthumling 1), 20.08.1714
    Schuster Leopold und Witwe Leitner Susanna (Lindenhof), 05.05.1725
    Weinhart Catharina und Hofer Joseph (Reithof), 25.05.1727
Zwischen 1628-1920 hier geborene Kinder:
Ehelichdavon verstorbenverstorben in %Verbleib unbekanntUnehelichdavon verstorbendavon legitimiert
662233%7311
Schreibweise der Gmainhofmühle über die Jahre:

Gmain, In der Gmain, In der Gemein, Gmainhoff, Gmainhof, Gmainmühle

Anmerkung:

Namensschreibweisen lt. Grund- oder Kirchenbücher, in Klammer die heutige Schreibweise
* geboren (aufgrund der Sperrfrist nur bis 1920), oo getraut, + verstorben

Hausnummern:
lt. Kirchenbüchern bei den Tauf-, Trauungs- und Sterbeeinträgen
Gmainhofmühle:
lt. Franziszeischer Kataster 1823 Nr. 18
lt. Grundbuch 1807–1880 Nr. 18 (alt), 7 (neu)
lt. Grundbuch 1886 – 1985 Nr. 7

Beitragsbild:
Gmainhofmühle © Privatarchiv Ingrid Schuster

Literaturverzeichnis:

[1] Manfred Enzner: Exulanten aus dem südlichen Waldviertel in Franken; Ges. f. Familienforschung in Franken, 2001; S. 210

Quellen:

[2] NÖLA, HS StA 1005/2, 1661, Mühlenbuch VOMB, VUMB, fol. 23r
[3] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/085, 1664 – 1691, Inventurprotokolle, fol. 69v
[4] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/085, 1664 – 1691, Inventurprotokolle, fol. 70
[5] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/85, 1664-1691, Inventurprotokoll, fol. 103
[6] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/64, 1664-1672, Kaufprotokoll, fol. 283v
[7] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/85, 1664-1691, Inventurprotokoll, fol. 393
[8] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/86, 1692-1708, Inventurprotokoll, fol. 329
[9] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/088, 1727 – 1735, Inventurprotokoll, fol. 326
[10] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/091, 1756 – 1771, Inventurprotokoll, fol. 117
[11] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/093, 1773 – 1783, Inventurprotokoll, fol. 173v
[12] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/094, 1783 – 1792, Inventurprotokoll, fol. 282v
[13] NÖLA, Hft. Pöggstall, KG Krems 173/048, 1774 – 1792, Heiratsprotokoll, fol. 390v
[14] NÖLA, Hft. Gutenbrunn, BG Ottenschlag 05/15, 1808-1830, Kaufprotokolle, fol. 139v
[15] NÖLA, Hft. Gutenbrunn, BG Ottenschlag 05/16, 1829-1850, Kaufprotokolle, fol. 53
[16] NÖLA, BG Pöggstall, Urkundensammlung, Z. 236/18.10.1851
[17] NÖLA, BG Pöggstall, Urkundensammlung, Z. 11/10.01.1852
[18] NÖLA, BG Pöggstall, Urkundensammlung, Z. 2773/07.12.1885
[19] BG Melk, BG Pöggstall, Urkundensammlung, Z. 288/27.06.1908
[20] BG Melk, BG Pöggstall, Urkundensammlung, Z. 112/16.03.1910
[21] BG Melk, BG Pöggstall, Urkundensammlung, Z. 71/12.02.1912
[22] BG Melk, BG Pöggstall, Urkundensammlung, Z. 589/13.05.1955
[23] BG Melk, Urkundensammlung, Z. 3587/1978

In den Grundbüchern:

1628-1711:
Hft. Pöggstall, fol. 333, dann fol. 337
1710-1808:
Hft. Gutenbrunn, fol. 186v, dann fol. 299 und fol. 163v
„In der Gmain“, von einem Bauernhof mit 15 Tagwerk Acker, 23 Tagwerk Wiesen, 5 Tagwerk Hausholz, 1/2 Tagwerk Krautgarten
1807-1880:
Hft. Gutenbrunn, fol. 322; Haus Nr. 18 (alt), Nr. 7 (neu), EZ 60
„In der Gmain“, von einem Bauernhof mit 15 Tagwerk Acker, 23 Tagwerk Wiesen, 5 Tagwerk Hausholz, 1/2 Tagwerk Krautgarten
1886-1985:
KG Aschelberg, fol. 60/166, Haus Nr. 7 in Annagschmais, EZ 60
Bauparzelle 32&34 mit 45 Grundparzellen; 1940-1966 Erbhof (23.12.1966 gelöscht)
2021 (Grundbuchsabfrage über das Internet, Auszug aus Hauptbuch 17.03.2021; Grundbuchsdatenbank):
KG Aschelberg (14304), Haus Nr. 7, EZ 60; Grundstücksnr. 32 mit 27 Grundparzellen; 41,4713 ha

Ingrid Schuster

Im Dezember 2011 habe ich begonnen, meine Familiengeschichte zu erforschen, meine Forschungsergebnisse habe ich seit Anfang 2017 im Internet publiziert.

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